Melanie Zeh ist Masseurin und Bademeisterin in der Franken-Therme Bad Windsheim. Seit elf Jahren arbeitet sie im Massage-Bereich – und ist damit eine echte Expertin für medizinische Salzanwendungen. Bei ihrer Arbeit genießt sie es besonders, viel Zeit für die Gäste zu haben und sich auf ihre individuellen Bedürfnisse einzustellen. Wir sprechen mit ihr darüber, wie positiv sich Salz auf Ihre Gesundheit auswirkt – insbesondere bei Haut-, Atemwegserkrankungen oder Gelenkbeschwerden.

Frau Zeh, vielen Dank, dass Sie sich heute Zeit für uns nehmen. Einige Menschen behaupten, dass Salz die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Unterschreiben Sie diese These?

Melanie Zeh: Auf jeden Fall. Salz ist ein ganz wichtiger Bestandteil in unserem Körper. Ohne Salz geht es nicht. Und Salz ist in fast alle Körperprozesse involviert. Es kann dabei helfen, den Blutdruck auszugleichen und stärkt das Immunsystem.

In welcher Form wenden Sie Salz in der Franken-Therme an?

Zeh: In Bad Windsheim wenden wir Salz in Form von Sole an. Das natürliche Heilmittel entsteht, wenn Salzkristalle in einem Salzstock tief unter der Erde jahrtausendelang von reinem Quellwasser umspült werden. Die Solelauge in Bad Windsheim kommt aus der 200 Meter tiefen Solimed-Quelle und aus der Thermalsole-Quelle in gut 500 Metern Tiefe. Die Thermalsole-Quelle ist nur 200 Meter von der Franken-Therme entfernt. Von diesen beiden Quellen fließt sie in verschiedenen Konzentrationen in unsere Solebecken. Auch bei unseren Massagen oder im Dampfbad setzen wir Salz ein.

Wie unterscheidet sich die Sole in Bad Windsheim von anderen Solesalzen?

Zeh: Als eine der wenigen Thermen in Deutschland nutzen wir in der Franken-Therme die sogenannte ‚vollgesättigte‘ Sole. Sie hat einen besonders hohen Salzgehalt von 26,9 Prozent. In unseren Salzsee fließt sie exakt so, wie sie aus der Quelle zu uns kommt – ohne weitere Zusätze. In dieser hochkonzentrierten Lösung ‚schweben‘ unsere Gäste regelrecht. Denn wegen des hohen Salzgehaltes bekommen sie einfach nicht die Beine an den Boden. Das ist ein wunderbar leichtes Gefühl. Für alle, die schwimmen oder Wassergymnastik machen wollen, sind eher die Becken mit niedrigerer Solekonzentration das Richtige.

Wem hilft das Bad in vollgesättigter Sole besonders?

Zeh: Besonders Menschen mit Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte (Psoriasis) spüren beim Bad in hochkonzentrierter Sole sehr schnell, wie sich ihr Zustand verbessert: Die roten, schuppigen Flecken verschwinden, die Haut wird viel geschmeidiger. Aber auch Menschen mit Rheuma tut die hochkonzentrierte Sole gut. Schon nach wenige Anwendungen merken sie, wie die Gelenke abschwellen. Sie sind wieder besser beweglich und genießen es, ohne Schmerzen im warmen Solewasser zu treiben.

Sind Salzanwendungen auch für Menschen mit Atemwegserkrankungen geeignet?

Zeh: Auf jeden Fall. Denn Sole kann auch inhaliert werden – zum Beispiel in einem Dampfbad. In dem wird sie zuerst auf angenehme 40 Grad erhitzt und dann vernebelt. Die feinen Salzpartikel lassen die Schleimhäute in Mund und Nase abschwellen. Das ist besonders für Menschen mit Asthma oder auch mit chronischen Erkältungen wohltuend – sie atmen schon nach zwei bis drei Anwendungen wieder viel freier durch. Das Soledampfbad bereitet Sie außerdem wunderbar auf die Erkältungszeit vor. Denn es stärkt das Immunsystem und die Abwehrkräfte: Sie werden seltener krank und kommen vielleicht sogar ohne Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber durch die kalte Jahreszeit.

Ist Salz auch für die Massage geeignet?

Zeh: Ja. In der Franken-Therme verwenden wir Salz bei der sogenannten ‚Salzkörnla-Massage‘, einer Massage mit zwei natürlichen Salzsteinen. Sie ist besonders für Gäste geeignet, die nur leichte Hauterkrankungen oder Verspannungen haben oder die entspannen und vorbeugen wollen. Der Körper wird zuerst eingeölt und dann werden Schultern, Rücken, Nacken und das Gesicht mit dem reinen Salz massiert.

Während der Massage verändern die Steine ihre Struktur. Mal sind sie rau, dann wieder ganz geschmeidig. Das ist ein sehr interessantes Gefühl auf der Haut. Gleichzeitig werden alte Hautschüppchen abgetragen und Verspannungen lösen sich. Auch unsere speziell für die Franken-Therme produzierte Körpercreme enthält Sole – und dazu noch wertvolles Traubenkern-Öl aus der Region. Das lässt die Haut gesund und frisch strahlen.

Haben Sie Tipps, damit ich auch nach der Kur in meinem Alltag Salz-Anwendungen machen kann?

Zeh: Da gibt es sogar einige Dinge, die Gäste ganz einfach nach der Kur zuhause machen können. Relativ bekannt ist zum Beispiel die Sole-Trinkkur. Dabei geben Sie einen Teelöffel Kristallsalz in einen Liter Wasser und trinken die Lösung über den Tag verteilt. So regen Sie Ihren Stoffwechsel an. Auch Sole-Bäder führen Sie ganz einfach zuhause durch. Geben Sie dafür ganz einfach ein Kilo Totes-Meer- oder Himalaya-Kristallsalz in Ihr Vollbad. Wenn Sie keine Badewanne haben, sind Salzpeelings eine gute Alternative. Die machen Sie ganz einfach unter der Dusche.

Nasenspülungen oder Inhalationen mit Salzlösungen kennen Sie bestimmt noch aus der Kindheit. Sie befeuchten die Nasenschleimhaut und sind deshalb wohltuend bei Erkältungen oder Atemwegsinfekten. Mit all diesen Dingen nehmen Sie ein kleines Stück Kur in den Alltag mit.

Ist Ihnen eine besondere Heilungsgeschichte in Erinnerung geblieben, die mit Salz-Anwendungen in Verbindung steht?

Zeh: Allerdings. Eine meiner Patientinnen leidet schon sehr lange an Psoriasis. Sie hat, bevor sie zu uns gekommen ist, schon etliche Salben und Medikamente gegen die Schuppenflechte verschrieben bekommen – nichts hat geholfen. Überall am Körper hatte sie offene, rote Stellen. Vor acht Jahren war sie dann zum ersten Mal bei uns in der Therme und schon ganz verzweifelt. Drei Wochen lang hat sie jeden Tag in der Sole gebadet und Massagen bekommen.

Man hat ganz deutlich gesehen, wie sich ihr Hautbild durch die regelmäßigen Anwendungen verfeinert – offene Stellen haben sich geschlossen, die Haut hat einfach frisch ausgesehen. Seitdem kommt sie mindestens einmal im Jahr zu uns. Probleme mit ihrer Haut hat sie nur noch selten und an bestimmten Körperstellen. Für mich als Masseurin ist es wirklich beeindruckend zu sehen, wie positiv sich regelmäßige Salz-Anwendungen auf die Gesundheit auswirken.

Das könnte Sie auch interessieren:

Janina Ottma

Janina Ottma kommt ursprünglich aus dem Nordwesten Deutschlands, dem Ruhrgebiet. Mittlerweile genießt sie die frische Münchner Luft, die aus den Alpen in die bayerische Landeshauptstadt weht. Bei einem ausgiebigen Spaziergang an der Isar oder beim Yoga kommt sie zur Ruhe. Achtsamkeit und Meditation in ihren eigenen Alltag zu integrieren, ist ihr wichtig. Damit ihre Kreativität weiterhin fließt und sie ihre positiven Erfahrungen rund um das Thema "Kraft tanken" weitergeben kann.

Kommentare (0)

Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.