Wenn das eigene Kind leidet, ist das häufig auch für die Eltern eine große Belastung. Was viele Mütter und Väter nicht wissen: Eine Kur hilft auch den Kleinsten auf ihrem Weg zur Genesung. Lesen Sie hier, was sich hinter dem Begriff „Kinderkur“ verbirgt und finden Sie heraus, wie eine Kinder-Reha in den bayerischen Heilbädern und Kurorten die Beschwerden Ihres Kindes langfristig lindert.

Chronische Krankheiten bei Kindern – Zahlen und Fakten 

Laut Angaben des Robert Koch Instituts sind 2015 16,2 Prozent der Heranwachsenden bis 17 Jahren in Deutschland von chronischen Krankheiten betroffen. Etwa jedes fünfte erkrankte Kind fühlt sich von seiner Diagnose im Alltag eingeschränkt.

In Deutschland leiden Kinder häufig an:

  • Allergien, zum Beispiel gegen Hausstaub, Pollen oder Milben (9,1 %),

  • Lungen- und Atemwegserkrankungen wie Mukoviszidose oder Asthma Bronchiale (4,1 %),

  • psychosomatischen Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten wie ADHS
    (5 %).

So sehr sich die Symptome und Auswirkungen der chronischen Krankheiten bei Kindernterscheiden, eines haben sie gemeinsam: Sie alle müssen regelmäßig von Fachärzten behandelt und kontrolliert werden – eine große Belastung sowohl für die erkrankten Kinder als auch für die Eltern. Ist ein Kind dauerhaft pflegebedürftig oder sehr oft krank, reicht eine ambulante Behandlung oft nicht aus.

 

Ist die Kinder-Reha das Richtige für meinen Nachwuchs? 

Die Symptome ihrer Krankheit, täglich Medikamente einzunehmen und regelmäßig zum Arzt gehen zu müssen – all das kann die betroffenen Kinder und Jugendlichen in ihrem Alltag stark belasten. Besonders bedrückend empfinden es viele Heranwachsende, wenn ihre Erkrankung auch äußerlich sichtbar ist, beispielsweise bei Hauterkrankungen wie Psoriasis – der Schuppenflechte. Aufgrund ihres äußerlichen „Makels“ ziehen sich die Kinder mehr und mehr zurück, besonders, wenn sie sich von Gleichaltrigen nicht angenommen fühlen. Eventuell verschlechtern sich sogar die Schulnoten.

In diesen Fällen ist eine Kinderkur für Ihr Kind geeignet:

  • Ihr Kind zieht sich aufgrund seiner Erkrankung immer mehr zurück oder

  • fällt im Gegensatz dazu durch andauerndes antisoziales Verhalten auf – zum Beispiel durch Streitigkeiten mit Gleichaltrigen.

  • Es ist weniger belastbar und leistungsfähig in der Schule. Eventuell ist der Schul- oder Ausbildungsabschluss in Gefahr.

So gerne sie auch helfen möchten: Viele Eltern können ihrem chronisch kranken Kind im Alltag nicht die Unterstützung zukommen lassen, die seine Erkrankung erfordert. Gründe dafür sind beispielsweise Berufstätigkeit oder fehlende finanziellen Ressourcen.

Besprechen Sie mit Ihrem Kinder- oder Hausarzt, ob eine Kur für Ihr Kind das Richtige ist.

 

Kinderkur ist nicht gleich Mutter-Kind-Kur 

Viele Menschen verwenden die Begriffe Kinderkur beziehungsweise Kinder-Reha, und Mutter-Kind-Kur synonym. Dabei unterscheiden sich die Konzepte deutlich:

Eine Mutter-Kind-Kur, oder auch Vater-Kind-Kur, dauert normalerweise drei Wochen. Sie hilft Müttern beziehungsweise Vätern, ihren Alltag mit Kind stressfrei zu bewältigen. Kinder bis zu zwölf Jahren dürfen zwar mitkommen, die Behandlung ist aber auf die Eltern ausgelegt.

In der Kinderkur, auch Kinder-Reha genannt, lernen Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre, ihre Krankheit zu verstehen. Sechs bis zehn Wochen lang stehen sie im Mittelpunkt. Der Vorteil: Sie erhalten eine individuell auf ihr Krankheitsbild und ihre Bedürfnisse zugeschnittene Behandlung. Außerdem stehen sie in engem Kontakt mit gleichaltrigen Betroffenen – so finden sie Verbündete und schließen wertvolle soziale Kontakte, die möglicherweise auch über den Kuraufenthalt hinaus bestehen bleiben. Bis zum Alter von zehn Jahren können sie von einem Erwachsenen begleitet werden.

 

Kinder-Reha in den bayerischen Kurorten 

Bayerische Kurorte wie Oy-Mittelberg oder Scheidegg im Allgäu sind für Kinder mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen ganz besonders geeignet. Das milde Reizklima in den Allgäuer Alpen lässt die Atemwege heilen und sorgt dafür, dass sich die Lunge Ihres Kindes regeneriert.

Auch von den in den bayerischen Kurorten reichlich vorhandenen natürlichen Heilmitteln wie Moor und Sole profitiert Ihr Kind während der Balneotherapie – dem Baden im Moor sowie Heil- oder Salzwasser. Hierbei taucht Ihr Nachwuchs unter Aufsicht und Anleitung von speziell geschulten Pflegekräften beispielsweise in reichhaltiger Sole  unter – eine Wohltat bei Schuppenflechte oder Neurodermitis, auch bei sensibler Kinderhaut.

Der Kur-Aufenthalt Ihres Kindes unterscheidet sich je nach Indikation und Alter. Er umfasst jedoch in der Regel:

  • Schulunterricht, aufgeteilt nach Schultypen und Klassenstufen,

  • Psychotherapie beziehungsweise Entspannungstraining wie Qi Gong und

  • die individuelle Behandlung von körperlichen Erkrankungen mithilfe von Fachärzten.

Zur Behandlung gehören zum Beispiel auch Sport- und Bewegungstherapie, Ernährungs- und Diättherapie sowie Logopädie oder Ergotherapie. Zusätzlich stellen ausgebildete Experten in familientherapeutischen Gesprächen sicher, dass Sie als Eltern die Erkrankung Ihres Kindes von Grund auf verstehen. So fällt es allen Beteiligten leichter, im Alltag miteinander umzugehen.

Weitere Informationen

Hier sehen Sie wie eine Person ein Rezept ausfüllt. Es sind nur die Hände und der Kugelschreiber auf dem Blatt Papier zu sehen.
In 10 Schritten zur Kur
 
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