Was war das für ein wunderbarer Sommertag! Bei Ihrem Gesundheitsurlaub in einem von Bayerns Kurorten haben Sie Ihre Akkus wieder aufgeladen und bei schönstem Wetter viel Sonne getankt. Doch am Abend die böse Überraschung: Auf Ihrer Haut bilden sich kleine, rote Bläschen, die obendrein unangenehm jucken. Wir verraten Ihnen alles Wichtige rund um Ursachen, Symptome und Behandlung von Sonnenallergie. Kurz, knapp und auf den Punkt. Damit Sie einer Sonnenallergie vorbeugen.

Das ist eine Sonnenallergie

Sonnenallergie oder Lichtallergie – diese Begriffe gibt es strenggenommen gar nicht: Wir nutzen sie umgangssprachlich. Wenn Ihre Haut plötzlich eine zu hohe Dosis UV-Strahlung abbekommt, reagiert sie mit Ausschlag. Das sieht zwar ähnlich aus wie bei einer Allergie – hat damit jedoch nichts zu tun. Genauso wenig wie mit einem Sonnenbrand.

Die Medizin spricht bei einer Sonnenallergie deshalb von einer polymorphen Lichtdermatose. „Dermatose“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Hautkrankheit“ – „polymorph“ heißt „vielgestaltig“. Der Grund: „Eine Sonnenallergie zeigt sich bei jedem Menschen anders. Bei manchen Menschen bilden sich große, wässrige Knoten – andere verspüren lediglich einen Juckreiz und haben leicht gerötete Haut“, erklärt Dr. Werner Gudat, Hautarzt und Leiter der Silberbergklinik im Heilklimakurort Bodenmais.

Ursache: Das löst eine Sonnenallergie aus

Was genau eine Sonnenallergie auslöst, ist unbekannt. Fakt ist aber: Dahinter steckt immer ungewohnt hohe UV-Strahlung. Diese ist stärker, je höher Sie kommen – etwa bei Ihrem Gesundheitsurlaub in bayerischen Höhenlagen. Vor allem UV-A-Strahlung schädigt Ihre Haut, indem sie die Zellen angreift Aber auch UV-B-Strahlung oder die Kombination aus beiden kann eine Sonnenallergie bei Ihnen auslösen.

Mediziner bezeichnen die Sonnenallergie deshalb auch als primäre idiopathische Lichtdermatose:

  • Primär bedeutet, dass es genau einen Faktor gibt, der dafür sorgt, dass Ihre Haut heftig reagiert – nämlich in diesem Fall die Sonne.
  • Als idiopathisch bezeichnen Experten Krankheiten, deren genaue Ursache ein Geheimnis bleibt.

Eine Sonderform ist die sogenannte Mallorca-Akne. Anders als der Name vermuten lässt, hat sie nichts mit der berühmten Insel zu tun. Dabei löst UV-Strahlung kombiniert mit Inhaltsstoffen von Kosmetik Ihre Sonnenallergie aus. Bindemittel, sogenannte Emulgatoren, in fetthaltigen Sonnencremes bilden mit körpereigenen Fetten unter Sonneneinstrahlung Substanzen, die Ihre Haut nicht verträgt. Die Folge sind kleine, akneartige Knötchen und rote, verhornte Pusteln.

Tipp: Benutzen Sie fett- und emulgatorfreien Sonnenschutz wie Gele oder Sprays – sie sind hautschonender und senken das Risiko für Hautunreinheiten nach dem Sonnen.

Das passiert im Körper bei einer Sonnenallergie

Durch die UV-Strahlen entstehen aggressive Sauerstoffverbindungen – sogenannte freie Radikale. Sie greifen Ihre Haut an. Schaffen es die natürlichen Abwehrmechanismen in Ihren Zellen, die Antioxidantien, nicht, diese freien Radikale einzufangen, kommt es zu oxidativem Stress. Dann werden Ihre Hautzellen angegriffen und geschädigt. Die Haut entzündet sich.

Nach wenigen Stunden – manchmal auch erst nach ein paar Tagen – zeigen sich die typischen Sonnenallergie-Symptome:

  • starker Juckreiz
  • brennende Schmerzen
  • rote Flecken
  • unterschiedlich große Knötchen, Papeln oder Quaddeln
  • wässrige Bläschen

In den meisten Fällen sind die Symptome örtlich begrenzt. Das heißt: Sie bilden sich hauptsächlich auf den Hautbereichen, die am meisten Sonne abbekommen haben – wie Ihrem Hals, Dekolleté, auf Ihren Armen, Handrücken, Beinen und im Gesicht.

Das hilft wirklich bei einer Sonnenallergie

Achten Sie jetzt gut auf sich – und vor allem auf Ihre Haut:

  • Gehen Sie bitte so schnell wie möglich aus der Sonne und schützen Sie Ihre Haut durch Kleidung.
  • Ein Coldpack kühlt die roten Stellen und lindert Ihre Schmerzen.
  • Cortisonhaltige Creme oder Lotion ist entzündungshemmend und hilft Ihrer Haut, zu heilen. Tragen Sie diese etwa für zwei Tage auf.
  • Ibuprofen-Tabletten wirken entzündungshemmend.
  • Medikamentedie Antihistaminika enthalten, lindern Ihren Juckreiz. Sie gibt es rezeptfrei in der Apotheke.

Wenn sich Ihre Haut aufgrund einer Sonnenallergie entzündet, achten Sie extra gut darauf, dass die betroffenen Stellen nicht noch mehr Sonne abbekommen. Und bitte kratzen Sie nicht – das reizt Ihre sensible Haut noch mehr. Verbessern sich Juckreiz und Schmerzen auch nach einigen Tagen nicht, gehen Sie zum Arzt.

So beugen Sie einer Sonnenallergie vor

Hier weiß Dermatologe Dr. Werner Gudat guten Rat – und hat drei Tipps für Sie parat:

Tipp 1: Gewöhnen Sie Ihre Haut langsam an die Sonne.

„Am ersten Tag zehn Minuten, am zweiten Tag zwölf Minuten, am dritten Tag eine Viertelstunde – und so weiter. Vermeiden Sie dabei bitte die intensive Mittagssonne zwischen elf und 14 Uhr.“

Tipp 2: Stärken Sie Ihr Immunsystem und Ihre Haut mit Vitamin D

„Das erhöht die Lichtabwehrkräfte in Ihrer Haut. Beginnen Sie drei bis vier Wochen bevor Sie sich viel Sonnenstrahlung aussetzen, mit Ihrer Vitamin D-Kur. Zum Beispiel vor einem Urlaub. Übrigens: Calcium beugt einer Sonnenallergie nicht vor – das ist ein Mythos. Ich rate meinen Patienten davon ab. Wenn Sie sich ausgewogen ernähren, haben Sie davon sowieso ausreichend in Ihrem Körper.“

Tipp 3: Verwenden Sie Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor von mindestens 30.

„Achten Sie auch darauf, dass die Sonnencreme einen Filter gegen UV-A- und UV-B-Strahlen bietet. So schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie schützen Ihre Haut vor Sonnenbrand und beugen Sonnenallergie vor.“

Fazit: Achtsam sein – Sonnenallergie vorbeugen

Egal, ob sie ein echtes „Sonnenkind“ sind und schnell braun werden oder wegen Ihres hellen Hauttyps besonders empfindlich sind: Schützen Sie Ihre Haut ausreichend vor gefährlicher UV-Strahlung – mit entsprechenden Cremes und einem hohen Lichtschutzfaktor. So genießen Sie den Sommer gesund.

Erleben Sie die Sonne bestens vorbereitet bei Ihrem Gesundheitsurlaub und tanken Sie in Bayerns Heilbädern und Kurorten neue Kraft. Im Gesundheitsfinder entdecken Sie spezielle Angebote für Ihre Bedürfnisse und Beschwerden. Die medizinischen Experten vor Ort freuen sich auf Sie!